Fahrtipps

Hier finden Sie ein paar Tipps zum Fahren eines Hundeschlittens. Seien Sie aber versichert, dass unsere Guides Ihnen bei- und vor Ihrer Safari alles noch einmal zeigen und Ihnen bei der richtigen Ausführung helfen.



Wie fährt man einen Hundeschlitten?

Bevor Sie mit Ihrer Hundeschlittentour beginnen besprechen wir die wichtigsten Punkte mit Ihnen, die Sie für einen sicheren Start, für die Kontrolle Ihrer Geschwindigeit, für sichere Kurven, für das Anhalten, für Ihr Gleichgewicht und für Fahrten bergauf oder bergab benötigen. Falls Sie auf eine längere Safari gehen, können Sie auch lernen wie (und warum) die Teams in den Pausen beaufsichtigt werden müssen.


Der Beginn einer Hundeschlittentour

Zum Zeitpunkt des Starts sind die Huskies und die Musher voller Adrenalin und warten an der Startline auf die Abfahrt. Dort kann es deswegen auch schon mal etwas lauter werden. Die Schlitten sind dort an einen unbeweglichen Gegenstand, zum Beispiel an einem Pfosten oder an einem Baum, festgebunden. Wir helfen Ihnen auf ihren Rentierfellen im Schlitten Platz zu nehmen und korrigieren den Stand des Fahrers, falls uns kleine Fehler auffallen. Wenn Sie möchten, können wir Bilder von Ihnen machen, wie Sie startklar für ein einmaliges Erlebnis sind.

Der Fahrer wartet, mit zwei Füßen auf der Bremse stehend und beiden Händen fest am Lenker, bis alle Teams bereit sind. Bevor wir das Seil Ihres Schlittens vom Pfosten lösen, werden Sie von einem Guide darauf aufmerksam gemacht, damit Sie nicht von den eventuell anlaufenden Hunden aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Ein Mitarbeiter wird dann Ihr Team losbinden und Sie daran erinnern, auf das Handzeichen zu warten, bevor Sie losfahren können. Wenn Sie schließlich in dieser Position bereit sind, müssen Sie Ihre Hände die ganze Zeit über den Schlitten fest halten. Sie sollten lediglich eine Hand vom Lenker lösen, wenn Sie durch Heben einer Hand und Winken signalisieren möchten, dass Sie Hilfe von einem Guide benötigen. Fast jeden Tag sehen wir wie Teilnehmer sich auf halben Weg entspannen und nach ihrer Kamera greifen oder ihren Griff lockern. Und plötzlich genießt der Passagier freie Fahrt mit den Hunden, während der Fahrer zurückgelassen wird!

Wir achten darauf, dass Sie eine ausreichend große Lücke zwischen Ihnen und dem Schlitten vor Ihnen lassen. Dies hilft uns sicherzustellen, dass Sie die Geschwindigkeit ihrer Hunde regulieren können. Außerdem wissen wir so, dass Sie beginnen ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sie ihren Schlitten stoppen. Der Sicherheitsabstand gibt den Hunden die Chance, ohne Druck vom hinteren Team in einen gleichmäßigen Laufschritt zu fallen und verhindert Auffahrunfälle, falls eines der Teams unerwartet bremst. Leichtere Fahrer müssen höchstwahrscheinlich den Schlitten etwas anheben, um mit ihrem Gewicht komplett auf der Bremse zu stehen und damit die Hunde ruhig halten zu können. Sobald Sie die Anweisung bekommen loszufahren, können Sie die Bremse loslassen, indem Sie zuerst den einen und dann den anderen Fuß auf den Anti-Rutsch-Belag auf den Kufen setzen. Wenn die Hunde einige Zeit warten mussten, müssen Sie den Schlitten manchmal kurz anschieben, um die Trägheit der Hunde zu durchbrechen – Seien Sie aber bereit, schnell aufzuspringen!

Die häufigste Schwierigkeit für neue Musher ist es, sich während des Schlittenfahrens zu entspannen. Das Adrenalin und die Angst davor, vom Schlitten zu stürzen sind in der Regel die Ursache dafür, dass Sie sich verkrampft am Schlitten festhalten und sich verspannen. Diese Verspannung wird Sie schnell erschöpfen. Plötzliche Unebenheiten in der Strecke und enge Kurven auszugleichen ist am einfachsten, wenn Sie entspannt auf ihrem Schlitten stehen und so Unebenheiten mit ihren Knien fangen und Kurven mit leichtem Verlagern ihres Körperschwerpunktes ausgleichen können. Zum Glück dauert es meistens nicht allzu lange, bis Sie sich wohl auf dem Schlitten fühlen und die neue Erfahrung genießen können.

Auf längeren Safaris werden Sie lernen, wie man den Schlitten mit einer Hand festhält, während Sie mit der anderen Hand den Knoten im Seil lösen während die Huskies den Schlitten stark nach vorne ziehen. Danach werden Sie den Schlitten mit beiden Händen greifen, ein paar Schritte laufen, falls die Trägheit der Hunde gebrochen werden muss, und schließlich auf die Kufen springen. Sie werden lernen den Schlitten auf eine Weise anzubinden bei der Sie das Ende des Seils leicht erreichen, während Sie noch mit einem Fuß auf der Bremse stehen, um dann direkt loszufahren zu können.


Welchen Sicherheisabstand sollte ich zum Schlitten vor mir halten?

Sobald Sie die Startlinie verlassen haben, beträgt der Sicherheitsabstand zum Schlitten vor Ihnen 10 Meter. Dieser Abstand ermöglicht es Ihnen, angemessen auf Schwierigkeiten in Ihrem eigenen Team oder auf plötzliches Abbremsen des Teams vor Ihnen zu reagieren. Behalten Sie immer und zu jeder Zeit die Geschwindigkeit des Schlittens vor Ihnen im Auge und bremsen Sie Ihren eigenen Schlitten entsprechend ab. Diese Geschwindigkeitsanpassung sollte sich durch alle Schlitten ziehen wie durch eine Reihe fallender Dominosteine.

Ihr Guide wird schnell bemerken, ob Ihr Team durchwegs schneller ist als das Team vor Ihnen. Sollte das der Fall sein, wird er alle Teams anhalten und entweder die Reihenfolge der Schlitten oder die Kombination der Hunde ändern. Bitte versuchen Sie dies nie im Alleingang. Das Überholen des vorrausfahrenden Schlittens ist verboten. Die Schlitten fahren in einer bestimmten Reihenfolge, abgepasst auf Geschwindigkeit und Charakter der Hunde. Einzig der Guide hat genug Erfahrung und Wissen, diese zu verändern.


Rechts- und Linkskurven

Wie beim Radfahren oder Skifahren lehnen Sie sich mit Ihrem Körpergewicht in die Kurve. Lehnen Sie Ihren Körper nach links, wenn die Kurve nach links abbiegt und nach rechts, wenn die Kurve nach rechts abbiegt. Ihr Gewicht sollte in erster Linie auf der Innenseite der Kufen sein, aber Sie müssen etwas Gewicht auf der äußeren Kufe halten um die Möglichkeit zu haben dem Kippen des Schlittens entgegenwirken zu können.

Tun Sie all dies, während Sie Ihre Füße auf den Kufen des Schlittens und Ihre Hände am Lenker halten. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie müssen die Geschwindigkeit reduzieren um eine Kurve sicher zu fahren, bremsen Sie vor der Kurve ab und balancieren Sie den Schlitten während der Kurve mit Ihrem Gewicht. Dies ist besonders wichtig vor engen Kurven oder Kurven in denen sich der Schnee auf einer Seite mehr angehäuft hat. Manchmal ist die Kurve widerum so eng, dass man das Team fast komplett anhalten muss und schließlich den Schlitten um die Kurve läuft, bevor die Hunde wieder losziehen, um somit ein Umkippen zu vermeiden. Die meisten Kurven sind jedoch einfach und man kann sie durch ein einfaches Senken des Körperschwerpunkts meistern oder durch in die Hocke gehen und eventuell durch eine Änderung der Position der Füße auf den Kufen. All dies wird Ihnen, soweit angebracht, während Ihres Trainings vor der Safari erklärt werden. Wir bereiten Sie auf eventuelle Besonderheiten ihrer Strecke selbstverständlich ebenfalls vor der Safari vor.

Für erfahrene Musher ist es möglicherweise interessant darüber nachzudenken, was mit der Zentralleine (mit der die Hunde verbunden sind) passiert, wenn man abbiegt. Wenn die Leithunde die Kurve zuerst nehmen, biegt sich die Zentralleine mit der Kurve für die darauffolgenden Hunde. Wenn der Musher in der Kurve bremst, wird die Zentralleine damit straff gezogen. Dann schneiden Wheelhunde, der Schlitten und der Musher die Kurve im Tiefschnee, so dass man sich meistens in den Büschen wiederfindet. Deshalb raten wir, bereits vor der Kurve zu bremsen und nicht in der Kurve./p>


Geschwindigkeitskontrolle und Anhalten

• Die Bremse befindet sich im Fußraum zwischen den Kufen. Je mehr Druck Sie mit Ihrem Fuß auf die Bremse ausüben, desto mehr Widerstand wird für die Hunde erzeugt. Benutzen Sie die Bremse um sowohl einen Mindestabstand von 10 Metern zwischen Ihnen und dem Team vor Ihnen zu halten, als auch um Ihre Geschwindigkeit vor einer Kurve zu reduzieren. Benutzen Sie die Bremse auch wenn Sie bergab fahren um sicher zu stellen, dass der Schlitten nicht die Hunde überholt und dabei die Hunde verletzt und der Schlitten nicht seitwärts wegrutscht.

Die Bremse befindet sich im Fußraum zwischen den Kufen. Je mehr Druck Sie mit Ihrem Fuß auf die Bremse ausüben, desto mehr Widerstand wird für die Hunde erzeugt. Benutzen Sie die Bremse um sowohl einen Mindestabstand von 10 Metern zwischen Ihnen und dem vorrausfahrenden Team zu halten, als auch um Ihre Geschwindigkeit vor einer Kurve zu reduzieren. Benutzen Sie die Bremse auch wenn Sie bergab fahren, um sicher zu stellen, dass der Schlitten nicht die Hunde überholt und sie dabei verletzt oderseitwärts wegrutscht.

Der 10 Meter Sicherheitsabstand sollte eingehalten werden, da Huskies von Natur aus wettbewerbsorientiert sind und sich gegenseitig überholen wollen oder zumindest Seite an Seite laufen möchten. Wenn dies allerdings ohne Beobachtung passiert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es zu Raufereien zwischen den Hunden kommt oder dass die Hunde sich in den Leinen verheddern.

Um anzuhalten sollten Sie beide Füße auf die Bremse zu stellen. Wenn man eine eher leichte Person ist, kann es sogar notwendig sein, den Lenker nach oben ziehen und sich so gegen die Bremse zu stemmen. Diese Position ist so lange zu halten, wie man die Hunde „parken“ möchte.


Gleichgewicht

Alle unsere Tracks folgen von uns präparierten Strecken. Diese sind flach und der Schnee ist zu einer stabilen Fahrbahn gedrückt. Auch wenn einige Unebenheiten vorkommen können, sind die Strecken durchwegs gut zu fahren und auch für die unsichersten und neuesten Musher geeignet.

• Auf beiden Seiten der präparierten Spuren ist der Schnee weicher und viel pulvriger. Manchmal ist es schwierig, die harte Strecke optisch vom weichen Seitenschnee zu unterscheiden. Wenn Sie hier den Schlitten nicht richtig ausbalancieren, kann dieser schnell in den Tiefschnee abrutschen. Wenn dies passiert, wird der Schlitten wahrscheinlich nach außen kippen und möglicherweise stecken bleiben. Sobald Sie merken, dass dies geschieht, gleichen Sie sofort das Gewicht aus, indem Sie beide Füße und Ihr Gewicht auf den Gegenläufer bringen. (wenn der Schlitten nach rechts von der Spur abkommt, bringen Sie beide Füße auf den linken Läufer usw.) und ziehen Sie langsam den Schlitten in die Richtung . Diese Aktion, zusammen mit der Zugkraft der Hunde wird den Schlitten automatisch wieder in die richtige Spur bringen.

Auch wenn der Schlitten kippt, Sie eventuell auf den Knien landen und der Schlitten auf der Seite liegt, lassen Sie niemals los! Wenn der Schlitten kippt, wird einer der Guides Ihnen helfen. Es ist allerdings auch sehr warscheinlich, dass Sie durch die Vorwärtsbewegung der Hunde und einen kleinen Kraftakt Ihrerseits in die richtige Richtung den Schlitten selbst wieder aufrichten und Ihr Abenteuer fortsetzen können. Selbst wenn die Hunde nicht anhalten und der Schlitten zusammen mit ihnen im Tiefschnee liegt, halten Sie den Lenker fest! Ein Schlitten ohne Passagier und Fahrer ist auf dem Schnee quasi schwerelos und für uns deutlich schwieriger zu fangen und sehr viel riskanter für die Hunde.


An- und Abstiege

Wenn es bergauf geht, zögern Sie nicht Ihrem Team zu helfen. Dies tun Sie, indem Sie mit einem Bein anschieben als ob Sie auf einem Roller stehen oder vielleicht sogar hinter dem Schlitten herlaufen. Dabei behalten Sie aber beide Ihre Hände fest an der Lenkstange.

Die Huskies werden ziemlich schnell merken ob Sie ein aufmerksamer Musher sind oder nicht, und werden testen, ob Sie am Anfang bewusst auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Bei einem Abhang sollten Sie bremsen oder sogar konstant leicht einen Fuß auf der Bremse haben, wenn der Abhang sehr steil oder lang ist. Dies wird helfen, dass der Schlitten nicht seitwärts unter Ihnen wegrutscht. Außerdem stellen Sie durch Ihr Bremsen sicher, dass Sie die Hunde nicht mit dem Schlitten überfahren.


Beobachten Sie Ihr Team

Jeder Fahrende ist während der Safari für das persönliche Team verantwortlich. Daher ist es wichtig, immer ein Auge auf die Hunde zu haben. Wenn Sie etwas sehen, das Ihnen komisch vorkommt, gehen Sie lieber auf Nummer sicher und bitten Sie Ihren Guide um Hilfe. Die häufigsten Probleme auf die Sie achten sollten sind folgende:

Die Leithunde starten langsamer als die beiden Hunde in der Swing Position und die Hauptleine verheddert sich dadurch. Dieses Risiko können Sie minimieren, indem Sie mit einen Fuß leicht auf der Bremse stehen beim Start, um sicherzustellen, dass die Hauptleine immer straff ist.

Die Hunde direkt vor dem Schlitten, also die Hintersten im Team, verheddern ihre Beine in der Leine oder Halsleine.

Ein Hund läuft auf zwei oder drei Beinen oder humpelt. Dies zeigt, dass er entweder in der Leine verheddert ist oder dass er an Pfote oder Bein verletzt ist.

Ein Hund wird durch den Schwung der anderen Hunde auf seinem Rücken durch den Schnee geschliffen. Dies kann passieren, wenn ein Hund seitlich vom Weg abkommt und im Tiefschnee den Halt verliert. In der Regel reicht es aus, kurz zu anzuhalten, damit der Hund sich wieder aufrichten kann. Damit sollte alles wieder in Ordnung sein. Dennoch überprüfen Sie bitte, ob sich Leinen um die Beine des Hundes gewickelt haben oder ob die Halsleinen zu eng geworden ist.

Ein Hund schüttelt ständig den Kopf oder blickt die ganze Zeit nach hinten.

Ein Hund verrichtet sein Geschäft. Wir bringen unseren Hunden bei, dies während des Laufens zu tun, wobei sich dabei einige leichter tun als andere. Um ihnen zu helfen, bremsen Sie den Schlitten einfach leicht ab oder stoppen Sie unter Umständen kurz, um es dem Hund zu ermöglichen sich wieder einzureihen, sobald er fertig ist.

Hinweis: Sollten Sie zwei Hunde auf derselben Seite der Hauptleine laufen sehen, ist das kein Problem. Wir versuchen zwar dies den Hunden abzugewöhnen, aber einige mögen das Gefühl der Nähe zu einem anderen Hund während des Rennens (ob dieser das begrüßt oder nicht).


Was macht der Passagier im Schlitten?

Die einzigen Anweisungen für den Passagier sind sitzen zu bleiben und die Hände und Beine innerhalb des Schlittens zu lassen. Bitte halten Sie sich nicht am Schlitten fest, da sonst die Gefahr besteht sich bei einem Sturz und beim Umkippen des Schlittens das Handgelenk oder die Finger zu verletzen. Während der Fahrt kann der Passagier Erinnerungsfotos machen und filmen und natürlich auch den Fahrenden dabei unterstützen das Team zu beobachten.